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Eine FABELhafte Geschichte

Biene Yolanda auf der Suche nach einer neuen Blume

Die kleine Biene namens Yolanda lebt in einem großen, geschäftigen Bienenstock am Waldrand. Yolanda ist bekannt für ihren Fleiß und ihre Gewissenhaftigkeit beim Sammeln von Nektar. Doch eines Tages stellt sie fest, dass ihre Blume, die sie so lange besucht hatte, keine neuen Blüten mehr trug und nur noch wenig Nektar bot. Schweren Herzens beschließt Yolanda, sich nach einer neuen Blume umzusehen – eine, die ihr nicht nur Nahrung, sondern auch Freude und Zufriedenheit bringen würde.

 

Am nächsten Morgen macht sich Yolanda auf den Weg und beginnt ihre Suche. Die ersten Blumen, die sie besucht, sind prächtig und farbenfroh, und jede scheint ihr zuzurufen: „Hier findest du alles, was du brauchst!“ Doch schon bald bemerkt sie, dass die bunten Blüten oft von vielen Bienen umschwärmt werden, die sie kaum beachten oder ihr gar den Zugang versperren.

 

Yolanda fliegt weiter und trifft auf eine große Sonnenblume, die freundlich aussieht. „Hier wirst du bestimmt glücklich,“ sagt die Sonnenblume. „Ich habe viele Blüten, und du kannst hier bleiben.“ Doch als Yolanda den Nektar probiert, stellt sie fest, dass er bitter schmeckt. Die Sonnenblume ist überrascht: „Die anderen Bienen lieben meinen Nektar.“ Aber Yolanda weiß, dass es für sie nicht der richtige Ort ist, auch wenn viele andere Bienen hier Platz gefunden haben.

 

Enttäuscht fliegt sie weiter und stößt bald auf eine elegante Lilie, die stolz an einem kleinen Teich steht. Die Lilie sagt zu ihr: „Ich nehme nur die besten Bienen auf. Zeig mir, wie geschickt du im Sammeln bist!“ Yolanda gibt ihr Bestes, um die Lilie zu beeindrucken. Sie fliegt mehrere Runden um die Blume, sammelt mit größter Sorgfalt und legt ihre gesammelten Vorräte vor die Lilie. Doch die Lilie schüttelt nur den Kopf und spricht: „Du hast gut gearbeitet, aber es gibt Bienen, die schneller sind und mehr sammeln.“ Traurig verlässt Yolanda die Lilie.

 

Nach vielen weiteren Versuchen findet Yolanda schließlich eine kleine, unscheinbare Gänseblümchenwiese am Waldrand. Dort stehen die Gänseblümchen dicht beieinander und scheinen einander zu helfen, als eine starke Böe sie beugt. Eine der Blumen sieht Yolanda, sie ruft: „Willkommen! Unsere Blüten sind nicht die größten, aber wir teilen alles, was wir haben, und passen aufeinander auf.“

 

Yolanda probiert den Nektar des Gänseblümchens und findet ihn süß und wohlschmeckend. Die anderen Gänseblümchen begrüßen sie herzlich, und sie fühlt sich sofort gut aufgenommen. Hier zählt nicht die Schnelligkeit, sondern die Sorgfalt und das Miteinander. 

 

Am Ende des Tages weiß Yolanda, dass sie endlich ihre neue Blume gefunden hat – ein Ort, an dem sie nicht nur sammeln, sondern auch Teil einer Gemeinschaft sein kann, die sie schätzt und unterstützt.

 

Moral der Geschichte: Es lohnt sich, geduldig zu sein und nicht die erstbeste Blume zu wählen. Wer wartet und weitersucht, findet am Ende den Ort, an dem man ehrlich geschätzt wird und der einem Erfüllung bringt.

 

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